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Newsletter Nr. 3 vom 17.03.2022

Liebe Leserinnen und Leser,

jahrzehntelang ist die Ernährungswissenschaft davon ausgegangen, dass Menschen gesund essen, wenn sie verständliche Informationen darüber erhalten, warum das vernünf­tig ist. Aber Menschen sind verführbar – durch ihr Umfeld, eine nie dagewesene Vielfalt an Angebot und Geschmack, die ständige Verfüg­barkeit von Essen, permanente Werbung, den Zeitgeist und vieles mehr.

Ernährungsbildung und -information haben – für sich allein genommen – nur begrenzte Effekte auf das Ernährungsverhalten. Insbesondere, wenn sie stattfinden in Ernährungs­um­gebung­en, die auf Gewinnoptimierung und deshalb maximalen Konsum ausge­rich­tet sind und gesell­schaftliche Kosten für Fehl- und Mangelernährung sowie Umweltbelas­tungen als Kollateral­schäden in Kauf nehmen. Hier findet jetzt ein Umdenken statt.

Jahrzehntelange Gewissheiten wie „Unsere Lebensmittel sind sicher!“ führen heute zu Nachfragen, z. B.: Sicher in welcher Hinsicht - unbegrenzt verfügbar? Ohne Gefährdungs­potential für Mensch und Umwelt? Wie lange noch und für wie viele Menschen? Sicher im Hinblick auf die Entstehung chronischer Krankheiten? Die Nichtüber­schrei­tung planetarer Grenzen? Sicher nicht. Auch hier müssen wir umdenken.

Ernährungsbildung und -information können deshalb heute nicht mehr monoperspektivisch auf die Vermittlung von individueller Ernährungskompetenz begrenzt sein. Sie müssen heute mehr­perspektivisch und praktisch-handlungsorientiert alle Dimensionen von Nachhal­tig­keit berücksichtigen und den Blick weiten hin zur Achtsamkeit gegenüber planetaren Grenzen. Als Teil einer umfassenden, langfristigen Strategie können sie die nachhalti­ge Gestaltung von Ernährungsumgebungen sinnvoll ergänzen und so deren Wirksamkeit auf unsere „Entschei­dungs­­architektur“ verbessern.

Gemäß der Definition der Vereinten Nationen sind Ernähr­ungs­­bildung und -information Bestandteil des universellen Menschenrechts auf Bildung. Sie sind heute nötiger denn je, um zu begreifen, dass alles mit allem zusammenhängt und dafür, günstige Konsumentschei­dungen zu fördern. Lesen Sie im März-Newsletter Beispiele, wie wir am Landeszentrum mit lebensweltbezogen­en Bildungs­angebo­ten Verhaltens- (Ernährungsinformation und -bildung) und Verhältnisprävention (Gemeinschafts­verpflegung) im Sinne einer nachhaltigen Ernährung und Verpflegung verknüpfen.  

Genießen Sie trotz allem den Frühlingsanfang.

Ihre

Dr. Stefanie Gerlach
Landeszentrum für Ernährung an der
Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL)
www.landeszentrum-bw.de
 

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Veranstaltungstipp: WANTED – BeKi-Referentin oder BeKi-Referent für
Baden-Württemberg

Die Ernährungsfachkräfte der Landesinitiative BeKi fördern ausgewogenes Essen und Trinken für Kinder vom 6. Lebensmonat bis zur 6. Schulklasse. Möchten auch Sie lebensweltbezogene Ernährungsbildung von Beginn an umsetzen und mehr über die freiberufliche Tätigkeit für die Landesinitiative BeKi erfahren? Dann laden wir Sie herzlich zu Online-Infoveranstaltung am 06.04.2022 von 15:00 - 17:00 Uhr ein.


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Veranstaltungstipp: Werkstattgespräche 2022: Abwechslungsreich vegetarisch essen in Kita und Schule

Bei den diesjährigen Werkstattgesprächen geht es darum, wie Sie Tischgäste für leckere vegetarische Gerichte begeistern und gleichzeitig etwas für den Klimaschutz tun können. Schauen Sie einer erfahrenen Lehrkraft bei der Zubereitung vegetarischer Gerichte über die Schulter und erfahren Sie, wie vegetarische Rezepte in die Verpflegung von Kitas und Schulen integriert werden können. Sie können zwischen Online- oder Präsenzformat, beginnend am 26.04.2022, wählen. Jetzt anmelden!


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Veranstaltungstipp: Online-Fachtag „Kommunikation und Wertschätzung
– Das Rezept für eine gelungene Seniorenverpflegung!“

Bei dem diesjährigen Fachtag des Schwerpunkts Seniorenernährung am Landes-zentrum für Ernährung stehen die beiden Schlagworte Kommunikation und Wert-schätzung in der Seniorenverpflegung im Fokus. Zur Veranstaltung am 13.07.2022 sind Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Fachkräfte aus Senioreneinrichtungen sowie sonstige Akteurinnen und Akteure der Seniorenverpflegung herzlich eingeladen.


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Medientipp: Podcast „Ernährungspsychologie leicht gemacht“

Die Ernährungswissenschaftlerin Bastienne Neumann thematisiert in ihrem Podcast, was viele beschäftigt: „Wieso greifen wir eigentlich zum Essen, obwohl wir gar nicht hungrig sind?“ Das eigene Ernährungsverhalten zu verstehen und eine gesunde Beziehung zum Essen aufzubauen ist das Anliegen ihres erfolgreichen Podcasts. Mit ernährungspsychologischem Hintergrund und eigenen Erfahrungen will sie auch andere Personen auf dem Weg zu einem natürlichen Essverhalten unterstützen.


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Medientipp: Quiz zum Bio-Siegel

Nachhaltigkeit liegt im Trend – und damit auch Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung. Doch woran können Bio-Lebensmittel erkannt werden? Wofür steht das Bio-Siegel und was sind die Nutzungsvoraussetzungen? Prüfen Sie Ihr Wissen und erfahren Sie in einem Quiz des Bundesprogramms Ökologischer Landbau mehr über das staatliche Bio-Siegel und den Ökolandbau.


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Infotipp: Projekt „Kochen ohne Strom“

Aus dem Rezeptwettbewerb des BBK-Projektes »Kochen ohne Strom« entstand ein Kochbuch für buchstäblich alle Fälle – mit kreativen Hinweisen für die alltägliche Praxis wie auch für den Krisen- und Ausnahmefall. Enthalten sind 50 Rezepte, die sich ohne Erwärmung oder mit alternativen Energiequellen zubereiten lassen. Es kann käuflich erworben werden. Zudem bietet das BKK auf seiner Website viele kostenfreie Informationen rund um Vorratshaltung und Co. an. Mit ein klein wenig Vorbereitung kann dem Fall der Fälle dann mit deutlich mehr Gelassenheit entgegengeblickt werden


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Infotipp: Angebote zur Betrieblichen Gesundheitsförderung in
Baden-Württemberg

Gesundheitliche Belastungen am Arbeitsplatz erkennen und die Ressourcen und Gesundheitskompetenz von Mitarbeitenden zu stärken ist das Ziel der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Die BGF-Koordinierungsstelle Baden-Württemberg unterstützt und begleitet insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen beim Aufbau von BGF im Rahmen einer kostenloser Erstberatung durch Expertinnen und Experten der Krankenkassen. Auch das Landeszentrum für Ernährung ist als Netz-werkpartner mit an Bord.


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Lesetipp: Der Breifahrplan – so klappt es mit der Beikost

In den ersten Lebensmonaten Ihres Kindes brauchen Sie sich nicht viele Gedanken um die Nahrung Ihres Babys zu machen: Es bekommt Milch – sei es Muttermilch oder industriell hergestellte Säuglingsnahrung. Doch nach einigen Monaten ist dies nicht mehr ausreichend und der Umstieg von Milch auf Brei steht an.


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