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Newsletter Nr. 08 vom 24.08.2023
Liebe Leserinnen und Leser,
geht es Ihnen auch so, dass Sie das Gefühl haben, der Sommer hat seine Unschuld verloren? Täglich werden wir in den Nachrichten mit schrecklichen Umweltkatastrophen konfrontiert – Flächenbrände, nie dagewesene Hitzewellen, Wassermangel trotz Starkregenereignissen und Überflutungen. Wir scheinen den Naturgewalten hilflos ausgeliefert zu sein – und doch handelt es sich ja um menschengemachte Katastrophen durch den Raubbau an der Natur. Auf allen Ebenen sind tiefgreifende Veränderungen nötig, die Menschen und Systemen viel abverlangen.
Da kann das Gefühl der individuellen Ohnmacht schon mal übermächtig werden. Wenn Wollen und Können gefühlt weit auseinanderliegen, „neutralisieren“ sie sich – es kommt zur Reaktanz durch Überforderung: „Warum soll ich mir Mühe geben? Ich kann eh nichts bewirken!“ Da kommen Gedanken auf, wie „Andere werfen auch mal Lebensmittel weg, essen auch jeden Tag Fleisch, kaufen auch kein Bio ...“ Man blockt ab – und ändert gar nichts.
Die Ohnm acht des Einzelnen ist der Grund, warum alle sich bewegen müssen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat das erkannt und hat den Begriff „nachhaltige Ernährung“ in ihrem Positionspapier in „nachhaltigere Ernährung“ umbenannt. Denn: „Ein bisschen nachhaltig kann jeder!“ (und jede), so auch der Titel einer Reihe unserer Nachhaltigkeitsmaterialien. Es geht darum, niedrigschwellig zu kommunizieren, was jeder und jede tun kann und so nach und nach die Normen der Gesellschaft zu verändern und einen generellen Wandel zu fördern – auch, wenn wir alle nicht perfekt sind.
Maren Ann-Kathrin Jakob, die im Rahmen der DHBW-Tagebuchstudien das Konsumverhalten von Studierenden untersucht hat, stellte fest, dass diese viele noch essbare Lebensmittel(reste) wegwerfen, insbesondere Fleisch, Wurst, Milch und Milchprodukte sowie Getränke – obwohl die Wertschätzung von Lebensmitteln bei ihnen besonders durch den ethischen Wert, den Preis und den Eignungswert bestimmt wird. Handlungsleitend für die Studierenden waren jedoch „Neutralisationen“ und (fehlendes) „Können“. Das bedeutet: Wer zu wenig Kenntnisse hat in den Haushaltstätigkeiten: „Planung, Lebensmittelbezug, Aufbewahrung, Zubereitung, Verzehr & Nachbereitung“ wird das Wollen (Wertschätzung von Lebensmitteln) aus Überforderung abblocken.
Daraus folgt: Wer den moralischen Druck des Wollens erhöht, ohne das Können zu ermöglichen, erreicht – gar nichts. Ernährungs- und Verbraucherbildung könne hier entscheidend zum Wandel beitragen, so das Fazit von Frau Jakob im Rahmen unserer diesjährigen Ernährungsbildungstagung.
Lassen wir uns nicht entmutigen. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Sachen Ernährungsbildung und/oder Verpflegerinnen und Verpfleger wissen wir, wie´s geht und können auch anderen auf die Spur helfen, nachhaltiger zu werden. Nie war Ernährungsbildung wertvoller und nötiger als heute – für eine klimaschonende Ernährung.
Ihre
Dr. Stefanie Gerlach
Landeszentrum für Ernährung an der
Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL)
www.landeszentrum-bw.de
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Veranstaltungstipp: Online-Kochevent für Seniorinnen und Senioren
Mit wenig Geld ein leckeres und gesundes Menü zubereiten! Herzliche Einladung an alle Seniorinnen und Senioren beim Online-Kochevent am 28. September 2023 zu Hause oder in Senioreneinrichtungen mit zu kochen. Wir starten um 09:00 Uhr und um 12:30 Uhr steht das fertige Mittagessen auf dem Tisch. Auch Fachkräfte, Angehörige und andere Interessierte sind willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldeschluss ist der 24.09.2023.
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Veranstaltungstipp: Online-Erfahrungsaustausch: Lebensmittelverschwendung in der Gemeinschaftsverpflegung reduzieren
Sie möchten Kosten reduzieren und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun? Dann gehen Sie die Lebensmittelverschwendung in Ihrer Einrichtung an! Am 28. September 2023 haben Akteure der Hochschul-, Betriebs- und Klinikverpflegung die Möglichkeit, sich untereinander über Ihre Erfahrungen bei der Durchführung einer Lebensmittelmesswoche sowie über Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung auszutauschen. Die Teilnahme ich kostenfrei. Anmeldeschluss ist der 24.09.2023.
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Veranstaltungstipp: Landesweite Aktionswoche „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“
Vom 29. September bis 6. Oktober 2023 führt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit seinen Kooperationspartnern die Aktionswoche „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“ durch. Dabei erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher wertvolle Anregungen zur Lebensmittelrettung im Alltag.
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Medientipp: Biospeiseplaner – Onlinetool für die Kindergarten- und Schulküche
Der Biospeiseplaner unterstützt bei der Planung von Speiseplänen und der Mengenberechnung für verschiedene Altersstufen. Außerdem bietet er eine Preis- und Nährwertberechnung sowie eine Rezeptdatenbank. Der Biospeiseplaner steht kostenfrei zur Verfügung. Er entstand im Projekt „Bio für Kinder“, das sich für mehr Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung für Kinder und Jugendliche einsetzt.
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Medientipp: Workbook „Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung in Haushalten erfolgreich planen“
Neue Maßnahmen und Konzepte entwickeln ist nicht immer einfach. Viele Aspekte wollen bedacht werden, damit sie bei der Zielgruppe gut ankommen und auch langfristig etwas bewirken. Das neue Workbook führt Schritt für Schritt durch die Planung und Analyse wirkungsvoller Maßnahmen rund um die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten.
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Medientipp: Klima-Quiz der Nachhaltigkeitstage
Zwei Übernachtungen für zwei Personen in einem nachhaltigen Hotel in Baden-Württemberg – hört sich gut an? Dann machen Sie mit beim Klima-Quiz im Rahmen der diesjährigen Nachhaltigkeitstage. Es enthält acht Fragen rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Teilnahme ist bis 25. September 2023 möglich. Viel Glück!
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Medientipp: Podcast „Hör Dich fit“ – Ernährungsbildung für Kinder
Die Stiftung Kindergesundheit hat einen neuen Podcast konzipiert. „Hör dich fit“ richtet sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter und bringt ihnen in 10 Folgen alles Wichtige rund um eine gesunde Ernährung näher. Corbi, das Vitamin, begleitet die Kinder und liefert beispielsweise Infos zu Nährstoffen, gibt Tipps zum ausreichenden Trinken und spart auch den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klima nicht aus. Einfach mal reinhören!
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Infotipp: „Nachgefragt“ – neue Rubrik des Netzwerks Gesund ins Leben
In der Schwangerschaft und im 1. Lebensjahr des Kindes kommen bei jungen Familien viele Fragen rund um eine gute Ernährung auf. Das Netzwerk Gesund ins Leben hat in seiner neuen Rubrik „Nachgefragt“ häufige Fragen gesammelt und gibt fundierte und verständliche Antworten darauf. Die Sammlung wird stetig erweitert.
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Infotipp: Die Küchenpartie mit peb – jetzt Kooperationspartner werden
Kinder und Jugendliche kochen zusammen mit Seniorinnen und Senioren, das ist das Konzept der Küchenpartie mit peb. Die einen erweitern ihre Küchen- und Ernährungskompetenzen, die anderen nehmen (wieder) aktiv am sozialen Leben teil. Was als Pilotprojekt begann, soll nun in die Fläche getragen werden. Interessierte Kommunen und Organisationen sind eingeladen, sich über das Projekt zu informieren. Die nächste Online-Infoveranstaltungen findet am 05.09.2023 statt.
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Infotipp: Produktmonitoring 2022 – Ergebnisse vorgestellt
Das Max Rubner-Institut untersucht im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten seit 2016 den Nährstoff- und Energiegehalt solcher Produkte. Für das kürzlich vorgestellte Produktmonitoring 2022 wurden unter anderem Frühstückscerealien, Joghurtzubereitungen, Erfrischungsgetränke und (Instant-)Suppen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass weiterhin zu viel Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten steckt – auch in solchen mit Kinderoptik.
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